Das Revierderby

Das Revierderby

Revierderby, so bezeichnet man die Spiele zwischen Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Die historisch gewachsene Rivalität ist bereits Teil der Geschichte des Ruhrpotts geworden. Die geografische Nähe der Städte in einer Entfernung von 30 km sorgt für regelmäßiges Aufeinandertreffen und heizt die Stimmung zu den Derbys mächtig an.

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Ursprung der Revierderbys

Trotz vieler Vereine im Ruhrgebiet haben sich die Derbys zwischen den beiden großen Vereinen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 herauskristallisiert. Das Aufeinandertreffen der beiden Fußballmeister wird oft als Die Mutter aller Derbys bezeichnet.

Die Spiele sind seit Jahren ausverkauft. Doch besteht keine kriegerisch geartete Rivalität zwischen den Mannschaften. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die beiden Vereine zu Gegnern auf Augenhöhe, religiöse oder weltanschauliche Differenzen gibt es nicht. Beide Vereine entstanden in Arbeitervierteln und ihre integrative Funktion für ostpreußische und polnische Immigranten kennt heute kaum noch jemand. Heute haben beide Vereine Anhänger vielerlei sozialer Schichten, doch Herz und Leidenschaft des Ruhrpott-Fußballs sind auch heute noch zu erkennen.

Bereits Mitte der 1920-er Jahre kam es zu einem ersten Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten. Doch zu einem Spiel mit hohem Niveau kam es ab 1936 in der sogenannten Gauliga, nach dem Aufstieg des BVB. Der schon erfolgreiche FC Schalke 04 war bisher ohne Konkurrenz und aufgrund der unterschiedlichen Spielstärken war der BVB kein ernstzunehmender Gegner. 1934 wurde nach dem Sieg der Meisterschaft durch die Schalker Mannschaft diese von den Dortmundern noch bejubelt.

Im Gesamtbild verlor der BVB in der Gauliga 14 von 16 Spielen. Einziger Sieg vor Ende des Krieges war ein 1:0 im Oktober 1943, in dem als erster Nationalspieler des BVB August Lenz den Entscheidungstreffer erzielte. Erst nach Kriegsende entwickelte sich der BVB zu einem wirklich ernstzunehmenden Gegner und gewann gleich das erste Derby nach Kriegsende. Die Mannschaft wurde 1947 mit einem 3:2 sogar Westfalenmeister. Dortmund wurde dreimal Meister und löste die Ära Schalke ab. Diese Zeit gilt als die Wiege der Revierderbys. Seitdem wechseln die Erfolge. Dortmund gewann die Derbys jedoch häufiger und war in den 1960-ern, sowie in den 1980-ern und 1990-ern erfolgreich. In den 1970-er und 2000-er Jahren dagegen lag Schalke an der Spitze. Seitdem gelten die Revierderbys als spannendes Fußball-Highlight im Ruhrpott.

Die Beliebtheit der Derbys sorgte mit Abstand für die meisten Anhänger im Revier und der Umgebung der beiden Mannschaften. Kein Fußballclub Deutschlands, abgesehen vom FC Bayern München, ist in der Lage, regelmäßig für dauerhafte Zuschauerzahlen über 40.000 (Schalke) bzw. 50.000 (Dortmund) zu sorgen. Dabei gelten die Schalker Nordkurve und die Südtribüne der Dortmunder als die größten Stehplatztribünen Deutschlands.

Die Statistik

Stand: Oktober 2016   Borussia Dortmund FC Schalke 04
Spiele Siege Remis Siege Tore
Bundesliga 89 32 27 30 138:125
Oberliga West 32 15 10 7 63:46
Gauliga Westfalen 16 1 1 14 11:84
DFB-Pokal 6 2 1 3 9:10
DFL-Supercup 1 0 1 0 0:0
DFL-Ligapokal 1 0 0 1 1:2
Endspiel Westfalenmeisterschaft 1 1 0 0 3:2
1. Ruhrbezirksklasse 2 0 0 2 2:9
Ruhrgaumeisterschaft der Kreisliga 1 0 0 1 2:4
Pflichtspiele 149 51 39 58 229:282
Freundschaftsspiele 22 9 4 9 36:43
Gesamt 171 60 43 67 265:325

Bildnachweise:
Axel Schwenke / Flickr (CC BY-SA 2.0)